Herausforderer Willkommen
Link zum Dankes-Video von Markus Ertl
Link zur Presseinformation des Rekord Institut für Deutschland (RID)
Wie die Tour genau verlaufen ist, kann im Abschlussinterview zur Tour verfolgt werden.
seit genau 25 Jahren steht im Grundgesetz: "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden". Diskriminierungen von Menschen mit Behinderung sind auch 25 Jahre nach dieser Grundgesetz-Ergänzung die Regel. Dagegen geht jetzt der Verein UNgehindert vor. Die "Reisegruppe NIEMAND" startet am 12. November um 4:27 Uhr vom Berliner Hauptbahnhof zu ihrer Inklusions-Deutschlandtournee durch alle 16 Bundesländer. In allen Landeshauptsädten macht die Reisegruppe Halt, um Briefe und Botschaften an den Bundespräsidenten entgegenzunehmen.
Wenn am 12. November fünf Aktivistinnen und Aktivisten der »Reisegruppe Niemand« ihre 76stündige Bahnfahrt quer durch Deutschland antreten, haben sie nur ein Ziel vor Augen: Briefe oder Bilder als Botschaften, die sie auf ihrer Strecke durch alle 16 Landeshauptstädte gesammelt haben, am 15. November dem Bundespräsidenten zu überreichen.
Anlass dieser bislang einmaligen Aktion der Behindertenbewegung ist der 25. Jahrestag des Inkrafttretens der Grundgesetzergänzung durch den Satz „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“ am 15. November 2019. Was vor 25 Jahren noch als Etappensieg auf dem Weg zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen angesehen wurde, etablierte sich bis heute eher als geduldiger Papiertiger. Nach wie vor werden Menschen mit Behinderungen in vielen Situationen und Lebensbereichen diskriminiert.
Für die »Reisegruppe Niemand« und die vielen Unterstützenden gibt es nur eine Konsequenz: Das Benachteiligungsverbot aufgrund von Behinderung als Staatsziel zu erweitern. „Die vielen Rückmeldungen auf unsere Aktion und die Beteiligung von namhaften Mitreisenden zeigt uns, dass wir in diesem Land endlich eine verbindliche Maßnahme gegen die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung brauchen“, betont Rolf Allerdissen, Mitinitiator der »Reisegruppe Niemand« und Vorsitzender des Vereins UNgehindert.
In einer kürzlich von ihm gestarteten Petition an Bundesrat und Bundestag haben sich bereits viele Unterzeichnerinnen und Unterzeichner für eine Verschärfung des Benachteiligungsverbots für Menschen mit Behinderungen ausgesprochen.
Auf ihrer viertägigen Bahntour in Regionalzügen mit 348 Zwischenhalten sammelt die »Reisegruppe Niemand« Botschaften von Menschen ein, die gleichberechtigt und uneingeschränkt in allen Lebensbereichen partizipieren wollen. Wer der »Reisegruppe Niemand« eine Botschaft für den Bundespräsidenten übergeben möchte oder sie, zu dieser sich auch einige Landes- und kommunale Behindertenbeauftragte anschließen werden, auf der Reise nach Berlin begleiten möchte, findet den Fahrplan und alle weiteren Informationen über die »Reisegruppe Niemand« auf:
www.reisegruppe-niemand.de
www.facebook.com/ReisegruppeNiemand
als Live-Blog bei:
www.kobinet-nachrichten.org/foren/blog-reisegruppe-niemand
Petition bei change.org unter http://chng.it/CqXmQdkfkd
Infos zur »Reisegruppe Niemand« und dem Verein UNgehindert
Die »Reisegruppe Niemand« ist ein Team von Aktivistinnen und Aktivisten mit unterschiedlichen Behinderungsarten des UNgehindert-Netzwerkes, das für Gleichstellung, Selbstbestimmung und volle gesellschaftliche Teilhabe und gegen jegliche Diskriminierung behinderter Menschen eintritt. Der Name der Reisegruppe wurde nachdem Hashtag-Aufruf #WirSindDieNiemand über die Social-Media-Kanäle des Netzwerks UNgehindert bewusst gewählt, um den „niemand“ aus dem Artikel 3 Absatz 3 Satz 2 Gesichter zu verleihen.
Der Verein UNgehindert unterstützt das Netzwerk und stellt sicher, dass die Leitung, Außenvertretung und Entscheidungskompetenz des Netzwerks ausschließlich bei behinderten Menschen liegt und behinderungsübergreifend tätig ist.
Kontakt:
UNgehindert e.V. i.G.
c/o Rolf Allerdissen
Gottschedstraße 19
04109 Leipzig
info@ungehindert.org
http://www.ungehindert.org
Pressekontakt »Reisegruppe Niemand« in der Zeit von 12. November bis 15. November 2019:
Rolf Allerdissen: 0157 778 32 890
Markus Ertl: 0171 215 28 95
Aytekin Demirbas: 0173 620 10 40
Bei Nichterreichbarkeit: 0163 392 3911
Kabarettist Torsten Sträter begleitet Reisegruppe von Bielefeld bis Hannover
Auch wenn es dem Kabarettisten Torsten Sträter unverständlich ist, warum man freiwillig mit dem Regionalverkehr der Deutschen Bahn auf Tour geht, hat er bei einer Auszeichnung des Vereins UNgehindert mitgeteilt, dass er die Reisegruppe Niemand am 14. November mit dem Regionalexpress von Bielefeld ab 9:59 Uhr bis nach Hannover auf ihrer Fahrt durch Deutschland ein Stück weit begleiten wird.
Torsten Sträter hat in der Sendung Nuhr im Ersten am 26. September Jens Spahn zu seinem Helden des Jahres ausgezeichnet und dabei auf seine kabarettistische Art dessen Pläne kritisiert, nach denen intensivbeatmete Menschen zukünftig nur noch in Ausnahmefällen zu Hause unterstützt werden sollen. Dies nahm der Verein UNgehindert am 26. Oktober 2019 in Leipzig zum Anlass für eine Auszeichnung des Kabarettisten. Dabei entspann sich ein lauschiger Dialog, bei dem Thorsten Sträter der Reisegruppe Niemand zusagte, anlässlich einer Bahntour zum 25jährigen Inkrattreten des Benachteiligungsverbots im Grundgesetz am 14. November ein Stück mit dem Regionalexpress von Bielefeld nach Hannover mitzufahren.
Der Verein UNgehindert hat einige bildhafte Impressionen von der Auszeichnung Torsten Sträters mit dem UNgehindert Ehrenpreis am Samstag, den 26.10.2019, in der Bahnhofsbuchhandlung Ludwig am Hauptbahnhof in Leipzig auf der Facebook-Seite von UNgehindert eingestellt. Zudem gibt es folgenden Mitschnitt der Preisverleihung und des anschließenden Gesprächs, der ebenfalls von UNgehindert ins Internet eingestellt wurde.
Stephanie Aeffner begleitet Bahntour von Stuttgart nach Karlsruhe
Wenn die "Reisegruppe Niemand" auf ihrer 3tägigen Tour mit dem Regionalverkehr durch alle 16 Landeshauptstädte am 13. November um 12:59 in Stuttgart in den IREI (19676) nach Karlsruhe einsteigt, wird diese auf ihrer Fahrt bis nach Karlsruhe von der baden-württembergischen Landesbehindertenbeauftragten Stephanie Aeffner begleitet. Sie will damit 25 Jahre nach Inkrafttreten des Benachteiligungsverbotes für behinderte Menschen u.a. dafür werben, dass die Vorgaben im Personalbeförderungsgesetz bis 2022 erfüllt werden und die Barrieren im öffentlichen Personenverkehr entsprechend abgebaut werden. Dies machte die Beauftragte in einem Interview mit den kobinet-nachrichten, die die Tour begleiten, deutlich.
kobinet-nachrichten: Sie haben sich entschieden, die Reisegruppe Niemand auf ihrer Bahntour zu treffen. An welchem Bahnhof wird dies geschehen und was ist Ihnen dabei wichtig?
Stephanie Aeffner: Ich werde mich der "Reisegruppe Niemand" am 13. November auf der Etappe von Stuttgart nach Karlsruhe anschließen. Damit werde ich auf einer für Baden-Württemberg zentralen ÖPNV-Schienenverbindung ab dem Bahnknoten Stuttgart die Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe von Ost nach West "erfahren", um dabei die Botschaft "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden" mit vielen betroffenen Menschen öffentlichkeitswirksam über das Land zu tragen.
kobinet-nachrichten: Wenn Sie auf 25 Jahre Grundgesetzergänzung durch den Satz "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden" blicken, was fällt Ihnen dazu ein?
Stephanie Aeffner: Dazu fällt mir ein, dass wir in den letzten 25 Jahren zwar viel erreicht haben, dass aber bei Betrachtung der einzelnen Lebensbereiche, in denen Teilhabe, Selbstbestimmung und Nichtdiskriminierung stattfinden sollen, wir noch dicke Bretter zu bohren haben. Die Verfassungs- und Lebenswirklichkeit liegen noch weit auseinander. Offensichtlich wird bei den Verantwortlichen auf allen Ebenen von Staat und Gesellschaft oftmals auch übersehen, dass das Benachteiligungsverbot unseres Grundgesetzes wegen einer Behinderung nicht nur auf das Unterlassen von Benachteiligungen abzielt, sondern vielmehr einen aktiven Gestaltungsauftrag für die Rechtssetzung und Gestaltung der Umweltbedingungen beinhaltet. Dies unterstreicht die UN-Behindertenrechtskonvention, wenn sie davon ausgeht, dass das Unterlassen des Treffens angemessener Vorkehrungen eine nicht zulässige Form der Diskriminierung darstellt.
kobinet-nachrichten: Haben Sie eine Botschaft, einen Wunsch oder eine Sache, die Sie der Reisegruppe Niemand mit auf ihre weitere Tour mitgeben wollen?
Stephanie Aeffner: Leute seid zuversichtlich, dass all die Barrieren und Hürden, die euch auf eurer Reise begegnen, nach den Vorgaben des Personenbeförderungsgesetzes ab Januar 2022 nicht mehr bestehen werden. Tragt die Botschaft durch die Republik, dass es jetzt darauf ankommt, die Ressourcen von Bund, Land und Kommunen zu bündeln und in die Schaffung eines umfassend barrierefreien öffentlichen Personennahverkehrs zu investieren. Dies ist gut angelegtes Geld, denn Barrierefreiheit nutzt allen, sie ist aber nicht zum Nulltarif zu haben. Wir leben im Hier und Heute und wollen jetzt Gleichberechtigung bzw. Gleichbehandlung. Lasst und gemeinsam unermüdlich darauf hinweisen, dass Inklusion keine Zuschauer, sondern nur Aktive kennt und damit alle angeht.
Engagierte Mitreisende gesucht
Mit einem Plakat mit dem Motto "Engagierte Mitreisende gesucht" wirbt die "Reisegruppe Niemand" des Bündnisses "UNgehindert", die vom 12. bis 15. November eine Tour mit Regionalzügen durch alle 16 Landeshauptstädte durchführt, für Mitstreiter*innen bei der Aktion. "Engagierte Mitreisende gesucht. Wir tauschen bei unserem Ehrenamt den bequemen Drehstuhl vor dem Klapprechner gegen den Klappsitz vor der Behinderten-Toilette im Nahverkehrs-Zug. Für 76 Stunden. 348 Zwischenhalte - 76 Stunden - 28 Bahnhöfe - 29 Umstiege - 16 Landeshauptstädte 05 Reisende - 01 Ziel - 12. - 15. November 2019", heißt es auf dem Plakat.
Auf der Internetseite zur Aktion gibt's unter www.reisegruppe-niemand.de den Fahrplan und die Kontaktdaten sowie eine Petition zur Grundgesetzänderung. Wer die Reisegruppe an einem der 358 Zwischenhalten kurz begrüßen oder bei den 29 Umstiegen treffen möchte, kann dies mit einer E-Mail an info@ungehindert.org mitteilen.
Die kobinet-nachrichten werden die Aktion begleiten.
Hallo #WirsinddieNiemand und werden noch zu oft wegen Behinderungen benachteiligt
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Sicherheit kennen Sie aus unserem Grundgesetz den Artikel 3 Abschnitt 3 Satz 3:
„Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
#WirsinddieNiemand und wir werden heute noch zu oft wegen Behinderungen benachteiligt.
Deshalb macht sich die „Reisegruppe Niemand“ vom 12. ‑15.11.2019 auf den Weg durch alle Landeshauptstädte, um
Wir sind auch mit und wegen unserer eigenen Behinderung Mitglieder in vielen Selbsthilfevereinen und –verbänden.
Sind auch Sie ein Teil der Niemand und zeigen dies durch Ihre Solidarität,
Rolf Allerdissen, 1. Vorsitzender von Ungehindert fordert darin:
„Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichstellung von behinderten Menschen und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“
Ungehindert e.V. i. G.
IBAN: DE41 2505 0000 0201 3700 95
BIC: NOLADE2HXXX
Wir haben heute schon ordentlich Reisefieber und freuen uns über jede Unterstützung!
Ungehinderte Grüße
Markus Ertl
Markus Ertl 2. Vorsitzender
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| persönliche KontaktdatenGrammersbergstr. 4a, 83661 Lenggries Phone : +491712152895 eMail: markus@ungehindert.org
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Ungehindert e.V. i.G.
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| Amtsgericht Berlin Charlottenburg 95 AR 676/19 B Vereinssitz ist BerlinGeschäftsstelle: |
348 Zwischenhalte
76 Stunden
28 Bahnhöfe
29 Umstiege
16 Landeshauptstädte
05 Reisende
01 Ziel
Auf diesem langen Weg freuen sich die Reisenden über Treffen mit Aktiven an Bahnhöfen oder Menschen, die mit ihnen ein Stück mitreisen. Der Fahrplan für die Tour ist nun Online.
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